Charaktere: 14 | 14n

Besetzung: ab 6 Darsteller | Variationen möglich

Spieldauer: 50

Spielalter: Jugendliche, Kinder

Publikum: Ab 6

Szenen/Akt: 9

Bilder: 3

Tarif: 6

Mindestgebühr/Auff.: 45,00 EUR

Plastiksuppe

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Plastiksuppe

Ein Theaterstück, das aufrüttelt und Hoffnung macht. Ausgezeichnet mit dem Grafschafter Klimaschutz Schulpreis 2025
Von Simona Wrede.

Die Handlung beginnt mit einem Astronaut*innen Blick aus dem Weltall auf unseren fragilen Planeten. Anschließend begleiten wir ein Mädchen namens Mia, das mit ihrer Familie nach einem Unwetter an den Strand zurückkehrt – nur um dort eine erschütternde Menge angespülten Plastikmülls vorzufinden. Sie ruft andere Kinder zusammen, um den Strand zu säubern.

Drei der Kinder tauchen später ins Meer hinab und treffen dort auf eine fantasievoll inszenierte Unterwasserwelt mit tanzenden Fischen. Doch der Zauber wird jäh unterbrochen, als ein Fisch zusammenbricht – er hat ein zu großes Stück Plastik verschluckt. Die Kinder retten ihn und bringen diese Erfahrung zurück an Land. In einer lebendigen Szene voller Fragen und Mitgefühl diskutieren alle gemeinsam, was geschehen ist und was sich ändern muss auf der Erde.

Am Ende beschließen die Kinder, selbst aktiv zu werden: Sie gründen eine Aktivist*innengruppe, entwickeln konkrete Ideen zur Rettung der Erde für Ihren Alltag– und setzen dabei auf kreative Kraft und gemeinsames Handeln. Das Stück endet mit einem mitreißenden Rap, der das Publikum direkt anspricht. Er endet mit:

„One for all and all for One. We are One!“ Ansonsten ist der Raptext auf deutsch.

Das Stück wurde sowohl vor Schulklassen (4. Klasse) als auch vor Familien - Publikum gespielt. Die Reaktionen waren gleichermaßen euphorisch und emotional bewegt.


Theaterpädagogische Perspektive

„Plastiksuppe“ ist ein poetisch-musikalisches Theaterstück mit starkem Umweltbewusstsein, das die Themen Klimawandel, Umweltverschmutzung und kindliche Handlungsfähigkeit auf berührende und zugleich motivierende Weise verbindet. Der Blick aus dem Weltall auf die Erde eröffnet eine globale Perspektive, die sich im Verlauf der Handlung zu einer konkreten, menschlich erlebbaren Geschichte verdichtet: dem Erlebnis eines Mädchens, das erkennt, dass Veränderung im Kleinen beginnt – und dass gemeinsames Handeln die Welt wirklich verändern kann.

Themen

1. Umweltbewusstsein und Verantwortung:
Das Stück vermittelt auf kindgerechte Weise die Dringlichkeit des Umweltschutzes. Durch den Müll am Strand und den leidenden Fisch werden ökologische Zusammenhänge emotional erfahrbar gemacht. Das Thema „Plastikmüll“ wird nicht moralisch, sondern aus Empathie heraus vermittelt – durch Mias Perspektive und die Freundschaft zu den Tieren.

2. Aktiv werden statt resignieren:
Im Mittelpunkt steht die Erkenntnis, dass Ohnmacht überwunden werden kann. Die Kinder übernehmen Verantwortung, gründen eine Aktivist*innengruppe und entwickeln konkrete Ideen, wie sie ihr Umfeld verändern können. Damit vermittelt das Stück eine zentrale theaterpädagogische Botschaft: Theater als Probehandeln für die Realität.

3. Freundschaft und Gemeinschaft:
Mia und ihre Freunde erfahren, dass Veränderung nur im Team gelingt. Der Zusammenhalt wird zur Triebkraft der Handlung und zum emotionalen Gegenpol zur globalen Bedrohung.

4. Empathie und Mitgefühl:
Die Szene mit dem verletzten Fisch erzeugt eine starke emotionale Identifikation. Kinder erleben, dass ihr Mitgefühl eine Handlung auslösen kann – und dass Verantwortung ein Ausdruck von Liebe zur Welt ist.

5. Die Kraft der Fantasie:
Die Unterwasserwelt ist eine poetische Einladung zum Staunen. Sie steht für die Schönheit des Lebens und erinnert daran, was verloren gehen könnte. Gleichzeitig wird sie zur Bühne für die Vorstellungskraft der Kinder – eine Ressource, die sie später in der realen Welt einsetzen.

Spielanreize

1. Wechsel der Ebenen:
Vom Blick aus dem All über den Strand bis zur Unterwasserwelt – das Stück erlaubt vielfältige szenische und visuelle Übergänge. Diese Ebenen fordern Körperarbeit, Improvisation und rhythmisches Spiel heraus.

2. Musikalische Elemente:
Der abschließende Rap bindet das Publikum aktiv ein und vermittelt Energie, Aufbruch und Gemeinschaft. Musik und Rhythmus werden zu Instrumenten der Selbstermächtigung.

3. Bewegung und Ensemble-Spiel:
Besonders die Unterwasserszenen mit Fischen, Strömungen und Plastikstrudeln bieten große Möglichkeiten für choreografisches Spiel, Körpertheater und Bewegungskompositionen.

4. Symbolische Darstellung:
Plastikmüll, Strömungen, Wind und Wasser können mit einfachen Requisiten (Tücher, Folien, Licht, Projektionen) poetisch umgesetzt werden. Damit ist das Stück auch für Schulen mit begrenzten Mitteln hervorragend geeignet.

5. Partizipation:
Die Diskussion der Kinder im Stück kann in theaterpädagogischen Workshops fortgeführt werden. Zuschauer:innen können selbst Ideen entwickeln, wie man die Umwelt im Alltag schützt – eine direkte Verbindung zwischen Bühne und Realität.

Zielgruppenansprache

Das Stück richtet sich an:

  • Kinder zwischen 8 und 13 Jahren (Grundschule bis frühe Sekundarstufe): Altersgerecht, emotional zugänglich und mit klarer Handlung.
  • Familienpublikum: Die Verbindung aus Humor, Musik und gesellschaftlicher Relevanz erreicht auch Erwachsene.
  • Schulen und Theater-AGs: Ideal für Umweltprojekttage, Nachhaltigkeitswochen oder fächerübergreifende Arbeit (Deutsch, Ethik, Musik, Sachkunde, Kunst).
  • Jugendtheater und Kinderchöre: Durch die musikalischen Elemente besonders geeignet für Ensembles mit Gesang und Bewegung.

Umsetzungsideen

Bühnenbild:
Ein wandelbares Setting mit minimalem Materialeinsatz: Strand (Sand, Netze, Müllobjekte), Unterwasserwelt (blaue Stoffe, Lichtspiele, Bewegungen der Darsteller:innen) und Weltraum (Projektionen, Sternenlicht).

Kostüme:
Fantasievoll und ressourcenschonend – Upcycling-Kostüme aus recycelten Materialien unterstreichen das Thema des Stücks und fördern Bewusstsein durch Gestaltung.

Musik und Sound:
Naturgeräusche, Meeresrauschen, elektronische Klänge und der abschließende Rap schaffen emotionale Übergänge zwischen Nachdenklichkeit und Aufbruchsstimmung.

Licht:
Lichtwechsel können den Wechsel der Welten betonen – vom kühlen Weltall über warmes Sonnenlicht am Strand bis zu magisch schimmernden Unterwasserfarben.

Rollenarbeit

Für Mia:
Eine Figur zwischen Verletzlichkeit und Stärke. Ihre Wandlung – vom traurigen Mädchen zur entschlossenen Anführerin – bietet Identifikationspotenzial für viele Spieler:innen.

Für die Freundesgruppe:
Jede Figur kann eine unterschiedliche Haltung zur Umweltfrage verkörpern (z. B. Gleichgültigkeit, Idealismus, Pragmatismus), was Gruppendynamik und Diskussion im Spiel anregt.

Für die Fische und Meereswesen:
Körperarbeit, Tanz und Maskenspiel können die Andersartigkeit dieser Wesen betonen. Ihre Verletzlichkeit macht das Umweltproblem erfahrbar.

Für Frau von Schmettermint (optional als Erzählerin oder Gegenfigur):
Eine Möglichkeit, pädagogisch-humorvolle Spannung einzubringen – etwa als Mahnerin oder Stimme des „alten Denkens“.

Pädagogische Wirkung

„Plastiksuppe“ ist nicht nur ein Theaterstück, sondern ein Erfahrungsraum für ökologisches Bewusstsein. Kinder erleben, dass Handeln aus Mitgefühl entsteht und dass Theater nicht nur erzählen, sondern verändern kann.

Das Stück fördert:

  • Empathie und Verantwortungsgefühl
  • Teamfähigkeit und Solidarität
  • Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge
  • Kreatives Denken als Weg aus der Ohnmacht

Schlussgedanke

„Plastiksuppe“ zeigt, dass selbst eine kleine Dungfliege, ein Mädchen oder ein Fisch die Welt verändern können – wenn sie es gemeinsam tun. Der abschließende Rap „One for all and all for one – we are one!“ ist mehr als ein Song: Er ist ein Aufruf zum Handeln – an Spieler:innen wie an Zuschauer:innen.


Und hier der KlimaRap aus dem Finale der 'Plastiksuppe'