Meine Schwester Antigone

Ein Klassiker, herausragend aufbereitet und interpretiert von Jorgi Slimistinos
Ausgezeichnet mit dem Hessischen Schultheaterpreis 2020

Antigone ist eines der vier Kinder von Ödipus und Iokaste.
Die beiden Brüder, Polyneikos und Eteokles töten sich gegenseitig im Streit um den Thron in Theben.
Kreon, der Onkel, also der Bruder von Iokaste, wird der neue König. Er lässt den Leichnam von Eteokles begraben, aber den anderen Bruder, so verlangt es das Gesetz, Polyneikos verweigert er dagegen das Begräbnis, weil er gegen die Stadt Theben gekämpft hat und daher ein Verräter ist.
In einem Traum erscheint Antigone ihr Bruder Polyneikos, der unbestattet keine Ruhe finden kann und bittet seine Schwester ihn beizusetzen. Antigone beschließt die Bestattung heimlich durchzuführen, bittet Ismene um ihre Mithilfe. Ismene verweigert sich Antigone zu helfen und warnt sie vor den Folgen dieses gesetzeswidrigen Vorhabens.

Doch Antigone, geführt von der innigen Liebe zu ihrem toten Bruder Polyneikos lässt sich nicht beirren. Als Kreon erfährt, dass Antigone ihren Bruder gegen seinen Willen bestattet hat, lässt er sie zur Strafe lebendig einmauern. Eurydike versucht irren Mann Kreon von dieser harten Strafe abzubringen, ist Antigone doch ihre Schwiegertochter und trägt ein Kind unter ihrem Herzen. Doch stur hält er an seiner Macht fest und lässt Antigone wegbringen. Gebrochen von diesem Schicksal erhängt sich Antigone in ihrer Zelle.

Haimon, der Sohn von Kreon und der Verlobte von Antigone, erdolcht sich aus Kummer. Eurydike, die Gemahlin von Kreon tötet sich ebenfalls. Nun muss Kreon damit leben, dass er Frau und Sohn geopfert und seine Familie zerstört hat.

Theaterpädagogische Perspektive zu „Meine Schwester Antigone“
(Ein moderner Zugang zum klassischen Drama – zeitlos relevant und voller emotionaler Kraft)

Klassisches Drama mit moderner Zugänglichkeit:
Diese Interpretation von Jorgi Slimistinos macht die klassische Tragödie um Antigone für Jugendliche und junge Erwachsene greifbar, ohne den ursprünglichen Ernst und die Dramatik zu verlieren. Der Text ist so aufbereitet, dass er nahbar bleibt, ohne die Komplexität der Themen zu verflachen.

Konflikt zwischen Gesetz und Moral:
Im Zentrum steht der zeitlose Konflikt zwischen staatlicher Ordnung und persönlicher Verantwortung. Antigones Entscheidung gegen das Gesetz, aber für die ethische Pflicht zur Bestattung ihres Bruders, eröffnet tiefgründige Diskussionsräume für die Spielenden. Theaterpädagogisch lassen sich hier Rollenspiele zu „Was ist gerecht?“ und „Wann ist Widerstand legitim?“ gut verknüpfen.

Starke Figuren mit differenzierten Motiven:
Jede Figur bringt eigene innere Konflikte mit: Antigones Liebes- und Pflichtgefühl, Kreons Machtbewusstsein und Starrsinn, Ismenes Angst und Anpassung sowie Eurydikes verzweifelte Fürsorge. Diese Vielfalt erlaubt intensive Charakterarbeit und fördert Empathie durch Perspektivwechsel.

Emotionale Ausdruckskraft & Ensemblearbeit:
Die Tragik der Geschichte fordert eine hohe emotionale Präsenz. Szenen wie Antigones Verurteilung oder Haimons Selbstmord bieten Raum für expressive Spieltechniken, die Gefühle sichtbar und spürbar machen. Durch Ensemblearbeit kann die Gemeinschaft der Stadt Theben als lebendige Kulisse entstehen, was Gruppenprozesse stärkt.

Themenrelevanz und Reflexion:
Die Auseinandersetzung mit Macht, Gerechtigkeit, Familie und Tod bietet wichtige Anknüpfungspunkte für persönliche und gesellschaftliche Fragen heutiger Jugendlicher. Das Stück fordert zur Reflexion über eigene Werte und den Mut zum Widerspruch heraus.

Spieltechnische Möglichkeiten:
Das Stück ist ideal für eine Kombination aus klassischem Sprechtheater und moderner szenischer Umsetzung. Bewegungs- und Ausdrucksübungen können den emotionalen Kern verstärken, während chorische Elemente (z. B. als Stadtbewohner oder Wächter) die Tragweite des Geschehens betonen.

Fazit:
„Meine Schwester Antigone“ ist ein kraftvolles Drama über Mut, Liebe und Konsequenzen, das sich hervorragend für Schul- und Jugendtheater eignet. Es fördert die Auseinandersetzung mit ethischen Fragen und bietet Raum für intensive Charakterentwicklung und gemeinschaftliches Erleben großer Tragödie. Ein Stück, das sowohl schauspielerisch als auch theaterpädagogisch große Chancen bietet, um junge Menschen nachhaltig zu bewegen und zu stärken.

Presse:

Meine Schwester Antigone - Ein antiker Stoff in der Mittelschule 
Antigone - Presse Schultheater 2021
Schultheater / Heft 45 / 2021

Antigone lebt! - Aufführung in Weil der Stadt am Johannes-Keppler-Gymnasium
Antigone - Presse-Schulzentrums von Weil der Stadt 2024

Festival:

Teilnahme am Schultheater-Festival in Stuttgart 2024
vertreten von der Theater AG des Johannes-Kepler-Gymnasiums in Weil der Stadt