Charaktere: 8 | 1w, 3m, 4n

Besetzung: 8 Darsteller | Variationen möglich

Spieldauer: 45

Spielalter: Erwachsene, Jugendliche, Kinder

Publikum: Ab 10

Szenen/Akt: 6

Bilder: 4

Tarif: 6

Mindestgebühr/Auff.: 45,00 EUR

Ahuli und der fliegende Koffer

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Ahuli und der fliegende Koffer

Eine rasante Reise im fliegenden Koffer - und am Ende die Erkenntnis!

Von Jorgi Slimistinos

Der herzlose König Habuja der Fiese lässt seinen Sklaven Ahuli, nur weil er über ihn gelacht hat, von seinem Großwesir Hakim für 10 Jahre zum Kartoffelschälen in den Kerker sperren.

Nachdem der arme Ahuli 40 Wochen tagein tagaus Kartoffeln geschält hat lernt er im Kerker die gute Hexe Gaspara kennen.

Ahuli erzählt der Hexe von seinem Schicksal und dass er so gerne einmal verreisen würde.

Die gute Hexezeigt ihm ihren Zauberkoffer, der Ahuli überall dorthin bringen kann, wo er möchte - bis auf einen Haken: Da er nicht ewig reisen kann wird er am Ende seiner Reise wieder an den Ausgangspunkt, den Kerker zurückkehren müssen.

Um die abenteuerliche Reise antreten zu können muss Ahuli aus der Öllampe den Flaschengeist heraufbeschwören, was ihm letztlich auch gelingt

Gemeinsam mit dem freundlichen Flaschengeist, bei dem er 3 Wünsche frei hat, reist Ahuli im fliegenden Koffer durch die Welt.

In China erfährt er interessante Dinge über Akupunktur, Qi, die Lebensenergie und der kunstvollen Kampftechnik des Tai Chi.

Weiter geht die Reise im fliegenden Koffer nach Griechenland, der Wiege der europäischen Kultur. Hier lernt Ahuli von seinem Reisebegleiter, dem Flaschengeist, was Philosophie bedeutet und was es mit den griechischen Göttern auf sich hat.

Als drittes und wichtigstes Reiseziel möchte der Flaschengeist Ahuli die Zukunft zeigen.

Was Ahuli dort, im Jahre 5555 erwartet erschüttert ihn bis ins Mark. Nur herzlose, kalte, funktionierende Roboter. Er wünscht sich innigst vom Flaschengeist, dass er doch den herzlosen König Habuja hier in die Zukunft bringen soll. Ahuli möchte ihm zeigen, was die Menschen zukünftigt erwartet, wenn sie so herzlos und kalt handeln wie er, der König es bislang tat.

Tief erschüttert von dieser Aussicht entschließt sich König Habuja, der nun nicht mehr Fiese, in die Gegenwart zurückgekehrt, von nun an keine Sklaven mehr zu halten und Ahuli unverzüglich aus dem Kerker zu befreien.


Theaterpädagogische Betrachtung:

"Ahuli und der fliegende Koffer" von Jorgi Slimistinos ist eine rasante Reise im fliegenden Koffer – und am Ende die Erkenntnis! Dieses Stück ist eine moderne Märchendarstellung, die eine abenteuerliche Weltreise mit einer tiefgreifenden Botschaft über Herzlosigkeit, Erkenntnis und Wandel verbindet.

Zur Handlung

Die Geschichte beginnt im Reich des herzlosen Königs Habuja des Fiesen, der seinen Sklaven Ahuli nur deshalb zu zehn Jahren Kartoffelschälen im Kerker verurteilt, weil Ahuli über ihn gelacht hat. Nach vierzig Wochen harter Arbeit trifft der verzweifelte Ahuli im Kerker die gute Hexe Gaspara.

Ahuli teilt ihr sein Schicksal und seinen tiefen Wunsch zu reisen mit. Gaspara zeigt ihm daraufhin ihren Zauberkoffer, der Ahuli an jeden gewünschten Ort bringen kann – mit einem Haken: Am Ende seiner Reise wird er unweigerlich an den Ausgangspunkt, den Kerker, zurückkehren müssen. Um die abenteuerliche Reise antreten zu können, muss Ahuli einen Flaschengeist aus einer Öllampe heraufbeschwören, was ihm letztlich gelingt.

Gemeinsam mit dem freundlichen Flaschengeist, der ihm drei Wünsche gewährt, reist Ahuli im fliegenden Koffer durch die Welt. In China lernt er faszinierende Dinge über Akupunktur, Qi (Lebensenergie) und die Kampfkunst Tai Chi. Die Reise geht weiter nach Griechenland, der Wiege der europäischen Kultur, wo der Flaschengeist Ahuli Philosophie und die Welt der griechischen Götter näherbringt.

Als drittes und wichtigstes Reiseziel möchte der Flaschengeist Ahuli die Zukunft zeigen. Was Ahuli dort im Jahre 5555 erwartet, erschüttert ihn bis ins Mark: Nur herzlose, kalte, funktionierende Roboter. Zutiefst betroffen wünscht er sich vom Flaschengeist, den herzlosen König Habuja in diese Zukunft zu bringen. Ahuli möchte dem König vor Augen führen, was die Menschen erwartet, wenn sie weiterhin so herzlos und kalt handeln, wie der König es bisher getan hat.

Tief erschüttert von dieser apokalyptischen Vision entschließt sich König Habuja, der nun nicht mehr der Fiese ist, nach seiner Rückkehr in die Gegenwart, von nun an keine Sklaven mehr zu halten und Ahuli unverzüglich aus dem Kerker zu befreien.

Themen

Das Stück beleuchtet folgende wichtige und lehreiche Themen:

  • Gerechtigkeit und Vergebung: Die Ausgangssituation von Ahulis ungerechter Bestrafung bildet den Kontrast zur letztendlichen Läuterung des Königs. Das Stück thematisiert die Möglichkeit von Vergebung und die Einsicht in eigenes Fehlverhalten.
  • Die Macht der Erkenntnis und Einsicht: Die Reise ist nicht nur ein physisches Abenteuer, sondern vor allem eine Bildungsreise, die Ahuli und später den König zu tiefgreifenden Erkenntnissen führt, die ihr Handeln verändern.
  • Die Konsequenzen von Herzlosigkeit: Die Vision der Zukunft im Jahre 5555 dient als drastisches Warnbild für die Folgen eines Lebens ohne Empathie und Wärme.
  • Wissen und Bildung als Befreiung: Ahuli, ein Sklave, erhält durch die Reise Zugang zu Wissen und Kulturen, was ihn innerlich frei macht und ihn schließlich dazu befähigt, den König zu beeinflussen.
  • Freiheit und Schicksal: Ahulis anfängliche Reise ist durch die Rückkehr zum Kerker begrenzt, aber durch seine Handlungen erlangt er am Ende die wahre Freiheit.
  • Der Flaschengeist und die Wünsche: Die klassische Märchenfigur des Flaschengeistes wird hier genutzt, um Wünsche nicht nur zur persönlichen Bereicherung, sondern für einen höheren Zweck einzusetzen.

Spielanreize

Das Stück bietet durch seine rasante Reise, die vielfältigen Schauplätze und die Entwicklung der Charaktere zahlreiche und dynamische Spielanreize:

  • Visuelle Transformationen: Die Szenenwechsel zwischen dem Kerker, China, Griechenland und der dystopischen Zukunft bieten enormes Potenzial für kreatives Bühnenbild, Projektionen und Lichtdesign, die die verschiedenen Kulturen und Epochen lebendig werden lassen.
  • Der fliegende Koffer: Der Koffer selbst ist ein zentrales Requisit, dessen Flug durch Choreografie, Beleuchtung und Soundeffekte eindrucksvoll dargestellt werden kann, vielleicht sogar mit Akrobatik.
  • Kontrastreiche Charaktere: Der herzlose König Habuja, der unschuldige Ahuli, die weise Hexe Gaspara und der freundliche Flaschengeist bieten eine Bandbreite an Rollen für ausdrucksstarke Darstellungen.
  • Kulturelle Elemente: Die Einbindung von Akupunktur, Tai Chi, Philosophie und griechischen Göttern bietet die Möglichkeit, kulturelle Darbietungen, Tanz oder pantomimische Erklärungen in das Stück zu integrieren.
  • Dramatische Höhepunkte: Die Szene in der Zukunft und die Konfrontation des Königs mit dieser Vision sind emotionale und dramatische Kernmomente.
  • Humor und Leichtigkeit: Trotz der ernsten Botschaft können die Interaktionen der Charaktere, insbesondere des Flaschengeistes, für humorvolle Momente sorgen.

Zielgruppenansprache

Das Stück eignet sich hervorragend für:

  • Grundschule und Mittelstufe (ca. 8-14 Jahre): Die Abenteuergeschichte, die fantasievollen Elemente und die klare moralische Botschaft sind für diese Altersgruppen sehr ansprechend.
  • Schul- und Jugendtheatergruppen: Es bietet viele Rollen und die Möglichkeit, sich mit globalen Kulturen und ethischen Fragen auseinanderzusetzen.
  • Projekte zu den Themen Menschenrechte, Vielfalt, Geschichte oder Zukunftsvisionen: Das Stück kann als Ausgangspunkt für Diskussionen dienen.
  • Familientheater: Das Stück spricht ein breites Publikum an und vermittelt positive Werte.

Umsetzungsideen

  • Wandelbares Bühnenbild: Ein minimalistisches Grundgerüst, das mit wenigen Requisiten und geschickten Projektionen oder Tüchern schnell die verschiedenen Länder und die Zukunft darstellen kann.
  • Licht und Sound: Dynamische Lichtwechsel, die die Reise und die verschiedenen Atmosphären unterstreichen. Soundeffekte, die zu den jeweiligen Reisezielen passen (asiatische Klänge, griechische Musik, Robotergeräusche) und das Fliegen des Koffers untermalen.
  • Kostüme: Traditionelle oder stilisierte Kostüme, die die jeweiligen Kulturen andeuten. Für die Zukunftsszene sterile, einheitliche Roboterkostüme.
  • Choreografie: Bewegungen, die Tai Chi oder andere Kampftechniken andeuten. Das "Fliegen" des Koffers kann mit einfachen Mitteln (z.B. durch Schaukeln oder Heben des Koffers, Windeffekte) dargestellt werden.
  • Der Flaschengeist: Kann sowohl physisch als Darsteller erscheinen als auch durch Lichteffekte oder eine Stimme aus dem Off mystisch und allwissend wirken.

Rollenarbeit

Die Arbeit an den Rollen erfordert von den Spieler:innen:

  • Für Ahuli: Die Darstellung seiner anfänglichen Verzweiflung, seiner Neugier, seiner Lernfähigkeit und seines Mutes, den König zu konfrontieren. Er ist die zentrale Identifikationsfigur.
  • Für König Habuja: Seine anfängliche Herzlosigkeit muss überzeugend dargestellt werden, ebenso wie seine tiefe Erschütterung und die darauffolgende Transformation.
  • Für die Hexe Gaspara: Sie ist die gute, weise Helferin, die Ahuli den Weg weist und ihm die Mittel zur Verfügung stellt.
  • Für den Flaschengeist: Er ist der wissende und unterstützende Begleiter, der Ahuli durch die Welten führt und seine Wünsche erfüllt. Er kann humorvolle und philosophische Momente haben.
  • Ensemble: Das Ensemble kann verschiedene Rollen übernehmen: Gefängniswärter, chinesische Bürger, griechische Philosophen, Roboter, um die verschiedenen Welten zu bevölkern.

"Ahuli und der fliegende Koffer" ist ein spannendes und lehrreiches Stück, das auf fantasievolle Weise die Bedeutung von Empathie, Wissen und der Fähigkeit zur Veränderung vermittelt. Es ist eine faszinierende Reise, die das Publikum zum Nachdenken anregt und mit einer positiven Botschaft zurücklässt.