ScienceFiction & Phantastisches

Charaktere: 13 | 1w, 11m, 1n

Besetzung: 13 Darsteller | Variationen möglich

Spieldauer: 50

Spielalter: Erwachsene, Jugendliche, Kinder

Publikum: Ab 8

Szenen/Akt: 3

Bilder: 4

Tarif: 6

Mindestgebühr/Auff.: 45,00 EUR

Auf dem Weg zur Krippe

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Auf dem Weg zur Krippe

Ein Weihnachtsabenteuer von Lisa Körner

Am Weihnachtsabend im Jahr 0:
Maria und Josef suchen eine Unterkunft. Die Wirte haben keinen Platz für sie oder wollen sie nicht ohne Bezahlung aufnehmen. Ein Wirt ist aber so gnädig und stellt ihnen seinen Stall für die Nacht zur Verfügung.

Weihnachten in diesem Jahr:
Die coolen Jungs Jack und Jim finden Weihnachten blöd. Sie sehen nicht ein, warum sie wegen des Geburtstages eines Anderen zuhause bleiben sollen und nicht in die Disco gehen dürfen. Sie beschließen sich vor der Mutter zu verstecken und dann heimlich in die Disco zu gehen. Als Versteck dient ihnen eine alte Kiste, die sie finden.
Wie es der Zufall so will, ist die Kiste eine Zeitmaschine. Sie reisen nach Betlehem, an den Tag an dem Jesus geboren wurde. Dort treffen sie zuerst auf die heiligen drei Könige. Jack und Jim halten die drei zuerst für verkleidete Narren, erkennen aber dann schnell, wer sie sind und was passiert ist. Gemeinsam mit den heiligen drei Königen machen sie sich auf den Weg, das Jesuskind zu begrüßen. Währenddessen erwachen Hirten auf dem Feld. Sie sehen, dass der Himmel sonderbar aussieht und ein besonders heller Stern leuchtet.

Alle drei Hirten hatten denselben Traum: Ein Engel verkündet die frohe Botschaft, dass sie in einem Stall ein heiliges Kindlein finden sollen, das der Heiland ist. Sie machen sich auf den Weg. Auch zwei Räuber sind in dieser Nacht wach. Sie sehen Menschen vorbeiziehen und beschließen sie zu überfallen. In ihrer Zauberkugel hat auch die Hexe Strega Befania von der Geburt Jesu erfahren und macht sich mit einem Sack voller Süßigkeiten auf den Weg, das Kind zu begrüßen.

Die Räuber überfallen unterdessen die Hirten, doch diese haben keine Wertsachen dabei. Die Hirten erzählen vom Heiland, dem neuen König der Welt, zu dem sie gehen wollen. Die Räuber beschließen mitzugehen, um dann den König auszurauben. Sie treffen auf Jack, Jim und die heiligen drei Könige und gehen gemeinsam weiter. Sie möchten sich bei einem Wirt ausruhen und etwas essen, aber der hat keine Zimmer mehr frei. Er erlaubt ihnen aber ebenfalls, im Stall zu schlafen.

Auf dem Weg zum Stall treffen die Reisenden, die Hexe Stega Befania, mit ihrem schweren Sack voll Süßigkeiten. Die Hexe hat Erbarmen mit den hungrigen Reisenden und gibt ihnen Süßigkeiten aus dem Sack. Endlich satt, erkennen die Räuber, dass sie nun gar keine Lust mehr haben (und keinen Grund), jemanden zu überfallen und auszurauben. Sie wollen nun keine Räuber mehr sein.

Endlich erreichen sie den Stall. Alle haben Geschenke: die heiligen drei Könige haben Weihrauch, Gold und Myrrhe, die Hirten Milch, Brot, eine Flöte und einen warmen Umhang.
Nur Jack, Jim und die Räuber haben nichts. Sie überlegen, was sie dem Kind schenken können. Schließlich hat einer der Räuber die rettende Idee: Sie werden ein Lied für das Kind singen.

Beim Stall angekommen geben alle dem Kind ihre Geschenke und Josef und Maria bedanken sich. Am Ende singen Jack, Jim und die Räuber, die jetzt gar keine Räuber mehr sind, ein Weihnachtslied für das Jesuskind.

Theaterpädagogische Perspektive:

Lisa Körners "Auf dem Weg zur Krippe" ist ein kreatives und humorvolles Weihnachtsabenteuer, das die traditionelle Weihnachtsgeschichte mit modernen Elementen verbindet. Durch die Zeitreise-Komponente und die unerwarteten Charaktertransformationen bietet es eine frische Perspektive auf die universelle Botschaft von Weihnachten.

Themen

Das Stück beleuchtet folgende spannende Themen:

  • Der Geist von Weihnachten: Die Geschichte zeigt, wie Menschen, die Weihnachten zunächst ablehnen (Jack und Jim) oder auf materielle Vorteile aus sind (die Räuber), durch die Begegnung mit der Krippe und dem Geist des Schenkens eine tiefgreifende Veränderung erfahren.
  • Transformation und Läuterung: Die Räuber, die ursprünglich plündern wollen, verwandeln sich zu dem Punkt, an dem sie keine Räuber mehr sein wollen, nachdem sie die Güte der Hexe und die Botschaft der Hirten erfahren haben. Auch Jack und Jim, die nur in die Disco wollten, finden einen neuen Sinn in Weihnachten.
  • Geben ist seliger als Nehmen: Die Räuber lernen, dass das Teilen und das Schenken (zuerst die Süßigkeiten, dann das Lied) eine tiefere Befriedigung bringt als das Stehlen. Dies ist eine Kernbotschaft des Weihnachtsfests.
  • Begegnung der Welten: Das Stück bringt Charaktere aus verschiedenen Zeiten (heute und Jahr 0) und mit unterschiedlichem Hintergrund (coole Jungs, Könige, Hirten, Räuber, Hexe) zusammen, was die universelle Anziehungskraft der Weihnachtsgeschichte unterstreicht.
  • Sinnfindung und Prioritätenverschiebung: Die anfänglich oberflächlichen Wünsche der Charaktere (Disco, Ausrauben) weichen einer tieferen Erkenntnis über Gemeinschaft, Freundschaft und das Geschenk der Liebe.

Spielanreize

Das Stück bietet eine Fülle von Spielanreizen durch seine vielfältigen Charaktere und die Zeitreise-Komponente:

  • Kontrastreiche Charaktere: Die "coolen Jungs" Jack und Jim, die majestätischen Heiligen Drei Könige, die bodenständigen Hirten, die schroffen Räuber und die eigenwillige Hexe Strega Befania bieten eine riesige Bandbreite für überzeichnetes, humorvolles und charakterstarkes Spiel.
  • Zeitreise-Element: Die alte Kiste als Zeitmaschine bietet eine wunderbare Möglichkeit für visuelle Effekte (Licht, Nebel, schnelle Bühnenveränderungen) und eine schnelle narrative Entwicklung.
  • Humor und Komik: Die Missverständnisse zwischen den Zeitreisenden und den historischen Figuren ("verkleidete Narren"), die anfängliche Motivation der Räuber und die Verwandlung der Hexe mit Süßigkeiten bieten viel Potenzial für Slapstick und Dialogwitz.
  • Musikalische Elemente: Als Weihnachtsabenteuer ist das Singen eines Weihnachtsliedes am Ende ein schöner, emotionaler Höhepunkt. Das Stück könnte auch von weiteren Liedern oder musikalischen Einlagen begleitet werden.
  • Szeneriewechsel: Die schnelle Abfolge von der modernen Wohnung, zur Wüste mit den Königen, zum Feld der Hirten, zur Herberge und schließlich zum Stall erfordert ein flexibles und wandelbares Bühnenbild.
  • Botschaft ohne Moralpredigt: Die Transformation der Charaktere erfolgt organisch und nicht durch eine aufgesetzte Moral, was das Stück authentisch und ansprechend macht.

Zielgruppenansprache

Das Stück eignet sich hervorragend für:

  • Grundschule und Unterstufe (ca. 6-12 Jahre): Die klare Handlung, die bekannten Weihnachtselemente und die humorvollen Charaktere sind für diese Altersgruppen sehr ansprechend.
  • Mittelstufe (ca. 12-16 Jahre): Auch für diese Gruppen bietet das Stück Diskussionsstoff über den wahren Sinn von Weihnachten und gesellschaftliche Werte. Die moderne Zeitreise-Komponente spricht sie an.
  • Theater-AGs, die ein klassisches Thema neu interpretieren möchten: Es ist ideal, um vielfältige Charaktere zu entwickeln und mit Humor zu arbeiten.
  • Schulaufführungen zu Weihnachten: Es ist ein thematisch passendes und unterhaltsames Stück für die Weihnachtszeit.

Umsetzungsideen

  • Wandelbares Bühnenbild: Eine Zeitmaschine (die Kiste) als zentrales, vielleicht interaktives Element. Projektionen für verschiedene Schauplätze (moderne Wohnung, Wüste, Hirtenfeld, Stall).
  • Kostüme: Ein bunter Mix aus modernen (Jack und Jim), historischen (Könige, Hirten, Maria und Josef) und fantastischen (Hexe, Räuber) Kostümen, die die unterschiedlichen Welten und Charaktere hervorheben.
  • Licht und Sound: Der Zeitsprung kann mit Licht- und Soundeffekten eindrucksvoll inszeniert werden. Das Leuchten des Sterns und das Erscheinen des Engels im Traum der Hirten können visuell hervorgehoben werden.
  • Puppenspiel oder Schattenfiguren: Der Engel im Traum der Hirten könnte als Schattenfigur oder durch eine große Handpuppe dargestellt werden, um eine magische Wirkung zu erzielen.
  • Interaktion der Gruppen: Besonders die Begegnungen der verschiedenen Gruppen (Könige mit Jungs, Räuber mit Hirten, alle mit der Hexe) bieten viel Potenzial für dynamische und humorvolle Szenen.
  • Requisiten: Die "Zauberkugel" der Hexe, die Geschenke der Könige und Hirten, der schwere Süßigkeitensack der Hexe – diese Requisiten können das Spiel beleben.

Rollenarbeit

Die Arbeit an den Rollen erfordert von den Spieler:innen:

  • Für Jack und Jim: Die Darstellung der anfänglichen gelangweilten, "coolen" Haltung und ihrer späteren, subtilen Wandlung zu neugierigen und schließlich von der Weihnachtsbotschaft berührten Jungs.
  • Für die Heiligen Drei Könige: Eine Mischung aus majestätischer Würde und einer gewissen Komik, wenn sie mit den modernen Jungs zusammentreffen.
  • Für die Hirten: Eine bodenständige, vielleicht etwas naive Darstellung ihrer Begegnung mit dem Wunder und ihrer Entschlossenheit, den Heiland zu finden.
  • Für die Räuber: Eine Entwicklung von anfänglicher Grobheit und Gier zu einer überraschenden Weichheit und dem Wunsch nach Veränderung. Der Punkt, an dem sie "keinen Grund mehr haben, jemanden zu überfallen", muss glaubhaft sein.
  • Für die Hexe Strega Befania: Eine eigenwillige, vielleicht etwas exzentrische Figur, die aber letztlich Güte und Großzügigkeit zeigt.
  • Für Maria und Josef: Eine ruhige, würdevolle und dankbare Präsenz am Ende des Stücks.
  • Ensemble-Arbeit: Das Stück lebt vom Zusammenspiel der vielen Charaktere, die sich nach und nach zu einer großen Reisegruppe formen. Das Timing der Interaktionen ist hier entscheidend.

"Auf dem Weg zur Krippe" ist ein herzerwärmendes und unterhaltsames Weihnachtsstück, das mit Witz und Charme die zeitlose Botschaft von Weihnachten aufgreift und zeigt, wie sich selbst die größten Skeptiker vom Geist des Gebens und der Gemeinschaft anstecken lassen können.