Charaktere: 20 | 3w, 5m, 12n

Besetzung: 20 Darsteller | Variationen möglich

Spieldauer: 35

Spielalter: Erwachsene, Jugendliche

Publikum: Ab 12

Szenen/Akt: 7

Bilder: 4

Tarif: 6

Mindestgebühr/Auff.: 45,00 EUR

Romeo & Julia

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Romeo & Julia

Der Shakespeare Klassiker - in einer völlig neuen Sprache - erlebt durch Franziska Bold eine Renaissance für das junge Publikum.

Romeo ist ein junger Mann aus einfachen Verhältnissen, dessen Leben hart und ohne große Hoffnung auf Besserung ist. Er entstammt der Familie Montague, die wiederum aufs tiefste verfeindet ist mit der reichen und angesehenen Familie der Capulets, aus der Julia stammt.
Zu diesem Zeitpunkt jedoch kennen Romeo und Julia sich noch nicht.

Romeos beste Freunde sind Mercutio und Benvolio. Sie sind ihm treu ergeben und kämpfen loyal Romeos Kampf gegen die Familie
Capulet, insbesondere gegen einen ihrer Verwandten, Tybalt, mit.
Als sie auf dem Marktplatz auf diesen treffen, kann nur Pater Lorenzo, ein gutherziger Geistlicher, sie auseinander bringen.

Die machthungrige Mutter Julias lädt derweil zu einem prächtigen Ball ein, auf dem sie Julia mit einem reichen Adligen namens Paris
verloben möchte. Julia, jung und gehorsam, fügt sich in ihr Schicksal.
Sie ist zwar wohlhabend aufgewachsen, wurde aber von der Mutter ohne Liebe aufgezogen. Diese bekommt sie jedoch von ihrer Amme, die über die Jahre die Stelle der Mutter bei ihr angenommen hat.

Romeos Freunde haben von dem Ball erfahren und schleichen sich dorthin, um mit der Familie Capulet Streit anzufangen. Sie müssen zuvor Romeo überreden, mitzukommen, da er durch seinen Liebeskummer noch gar nicht wieder in Stimmung für Ärger ist.

Doch auf dem Fest lernt Romeo Julia kennen und für beide ist es Liebe auf den ersten Blick. Spät in der Nacht schleicht sich Rome zu Julias Haus und sie gestehen sich leidenschaftlich ihre Liebe. Sich der prekären Lage ihrer verfeindeten Familien bewusst entschließen sie sich, heimlich zu heiraten. Pater Lorenzo traut die beiden, da er erkennt, wie ernst es ihnen ist.

Am nächsten Tag treffen Romeo und seine Freunde erneut auf Tybalt, den Cousin Julias und geraten in heftigen Streit. Er endet damit, dass Mercutio von Tybalt getötet wird und Romeo daraufhin Tybalt im Kampf ersticht.

Romeo flüchtet zu Julia, die durch ihre Amme bereits von dem Unglück gehört hat. Erneut gestehen sie sich trotz aller Widerstände ihre Liebe, bevor Romeo flüchten muss.

Julia bittet Pater Lorenzo verzweifelt um Rat. Dieser gibt ihr ein Fläschchen, das sie für 42 Stunden in einen todesähnlichen Schlaf versetzen soll, so daß die Hochzeit mit Paris nicht stattfinden kann und Julia nach ihrer „Beisetzung“ durch die Familie, mit Romeo flüchten und ein friedliches Leben führen könne. Julia nimmt das Fläschchen glücklich an sich und geht.

Doch Romeo hat die Nachricht von Pater Lorenzo, in dem ihm dieser den Plan erklärt, nicht erhalten. So nimmt er tatsächlich an, dass Julia tot ist. Verzweifelt holt er sich beim Apotheker ein Fläschchen Gift und eilt zu Julia, die aufgebahrt auf dem Friedhof liegt. Dort trinkt er das Fläschchen und sinkt tot zu Boden.

Als Julia erwacht, Romeo erblickt und erkennt, dass er tot ist, nimmt sie dessen Dolch und ersticht sich.

Vor den Leichen der Beiden stehend erkennen beide Familien, wohin sie ihr jahrelanger Hass gebracht hat. Sie reichen sich in tiefer Traurigkeit die Hände, entschlossen, fortan in Frieden zu leben.


Theaterpädagogische Perspektive zu „Romeo & Julia“ (Fassung: Franziska Bold)

Klassiker in jugendnaher Sprache – ein Türöffner:
Diese moderne Bearbeitung des Shakespeare-Stoffs senkt die sprachliche Hürde und macht die berühmte Liebestragödie zugänglich für Jugendliche. Gleichzeitig bleibt der emotionale Kern der Geschichte erhalten – ideal, um junge Spieler:innen in einfühlsames, authentisches Spiel zu führen und ihnen zu zeigen, dass auch klassische Stoffe ihre Lebenswelt berühren können.

Liebe, Loyalität, Gewalt – Themen mit Wucht:
Die zentralen Themen – erste Liebe, familiäre Erwartungen, Loyalitätskonflikte, Gruppenzwang, eskalierende Gewalt – bieten breite Ansatzpunkte für Rollenarbeit, Improvisation und Gespräch. Was bedeutet Liebe gegen den Willen der Eltern? Wo endet Loyalität unter Freunden? Wie entsteht Gewalt – und wie ließe sie sich vermeiden?

Arbeit mit Kontrasten:
Die Figurenkonstellationen eignen sich hervorragend zur szenischen Kontrastarbeit:

  • Julia und ihre Amme vs. Julia und ihre Mutter
  • Romeo mit seinen Freunden vs. Romeo mit Julia
  • Der höfische Pater Lorenzo vs. die aggressive Straßenwelt
    Diese Gegensätze lassen sich in Stimme, Körper, Tempo und Raumgestaltung betont unterschiedlich gestalten – eine gute Übung in stilistischer Differenzierung.

Körperausdruck & Bewegung:
Kämpfe, Bälle, leidenschaftliche Begegnungen – das Stück lädt zu choreografischer Arbeit ein. Kämpferische Auseinandersetzungen können durch Bewegungsstudien, Slow-Motion oder symbolische Kampfchoreos (z. B. mit Musik untermalt) gestaltet werden – auch als Mittel, Gewalt ästhetisch verfremdet zu zeigen.

Musik, Sound & Bühnenbild:
Die emotionale Tiefe der Geschichte ermöglicht den Einsatz von Musik (live oder digital) zur Szenenillustration. Eine klare, symbolhafte Raumaufteilung (z. B. „Montague“-Seite und „Capulet“-Seite) hilft bei der szenischen Orientierung und bringt Struktur.

Diskussionsstoff für den Unterricht:

  • Warum wird Hass manchmal über Generationen weitergegeben?
  • Was bedeutet „Wahre Liebe“ – und gibt es sie wirklich?
  • Was hätte anders laufen können?
  • Was ist heute „tragisch“?

Empfohlenes Alter:
Ab 13 Jahren, ideal für Mittel- bis Oberstufe.

Besonders geeignet für:
Kurse, die erste intensive Erfahrungen mit klassischer Literatur auf der Bühne machen sollen – durch den niederschwelligen Zugang ideal für gemischte oder auch unsichere Gruppen.