ScienceFiction & Phantastisches

Charaktere: 26 | 11w, 13m, 2n

Besetzung: 26 Darsteller | Variationen möglich

Spieldauer: 35

Spielalter: Erwachsene, Jugendliche, Kinder

Publikum: Ab 10

Szenen/Akt: 8

Bilder: 4

Tarif: 6

Mindestgebühr/Auff.: 45,00 EUR

Das Geheimnis des Uhrmachers

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Das Geheimnis des Uhrmachers

Eine abenteuerliche Geschichte, die wirbelnd aus der Zeit fällt...
von Franziska Bold

In einer kleinen Stadt tauchen eines morgens auf dem Marktplatz plötzlich seltsame Kreaturen auf: Ein Neandertaler, ein mittelalterlich gekleideter Mensch, der behauptet, Shakespeare zu sein, eine ägyptisch gekleidete „Prinzessin“….
Zuerst nehmen die Händler diese Wesen nicht ernst, gehen davon aus, dass irgendwo eine Faschingsveranstaltung sein muss, bis sie begreifen, dass diese Leute es ernst meinen und keineswegs nur verkleidet sind.

Nicht weit davon entfernt trifft sich eine Gruppe von Kindern zum spielen und ist zugleich traurig, dass ihr alter Freund, der Uhrmacher Julius krank ist und sie ihn nicht besuchen dürfen. Den gerade neu hinzugezogenen Kindern erzählen sie das große Geheimnis, das Julius umgibt und das keiner außer sie weiß: Er ist der Herr der Zeit, zuständig dafür, dass alles seine Ordnung behält und die Zeit ihren Lauf nehmen kann.

Da kommt ganz aufgeregt eine Freundin herbeigerannt und erzählt, dass in der Stadt ein Mann sei, der behauptete, ein Ritter und in der falschen Zeit gelandet zu sein.
Die Kinder suchen daraufhin Julius auf, da ihnen klar ist, dass er etwas damit zu tun haben muss.

Währenddessen betritt eine Dame das Café in der Stadt, die aussieht wie aus dem Rokoko. Sie ist völlig verzweifelt, weil sie nicht weiß, wo sie ist und voller Erstaunen erfahren die Gäste, dass sie zu einem Konzert von Johann Sebastian Bach unterwegs war. Und wenig später betritt eine Gruppe junger Leute das Lokal, die aus den Golden Twenties zu stammen scheinen und erzählen den Leuten vom Cotton Club, zu dem sie gerade unterwegs waren.

Zur gleichen Zeit teilt der Lehrling seinem Meister Julius, dem Uhrmacher mit, dass etwas mit der Zeituhr nicht stimme, da ihr Glas in den Regenbogenfarben leuchte…
Im selben Augenblick klopfen die Kinder an die Tür, um Julius über die Geschehnisse in der Stadt zu erzählen. Julius, der krank mit Grippe im Bett liegt, hört sich ihre Geschichte an und begreift, dass es mit der defekten Zeituhr zusammenhängen muss.

Inzwischen stoßen auf dem Marktplatz Shakespeare und ein Pilot aus der fernen Zukunft zusammen und kommen ins Gespräch. Der Pilot, außerordentlich von sich eingenommen, erzählt Shakespeare, dass er selbst Dichter sei und dazu ein Großer…. Nachdem ihn Shakespeare zu einer Kostprobe auffordert, hören wir das schlechteste Gedicht seit Menschengedenken und Shakespeare flüchtet daraufhin mit höflicher Ausrede.
Der Pilot ist jedoch so eitel, dass er gar nicht merkt, wieso der Andere floh…..

Julius versucht derweil, die Apparaturen mit seinem Lehrling Sam zu reparieren und tatsächlich klappt es auch und die Zeituhr funktioniert wieder richtig.

In dem Augenblick werden alle diese Menschen aus anderen Zeiten wie von einem Magnet von der Bühne gezogen und sprechen dabei sinnlose Verse, als wenn sie kaputte Puppen wären….

Alle zurückgebliebenen Menschen aus unserer Zeit kommen erstaunt auf die Bühne und sagen sich, dass das doch eigentlich alles gar nicht wahr sein kann….
Und sie beginnen zu singen!



Theaterpädagogische Perspektive zu „Das Geheimnis des Uhrmachers“

Zeitreisen als Spielfeld:
Das Stück bietet eine ideale Grundlage für körperbetontes, fantasievolles Spiel, da Figuren aus unterschiedlichsten Epochen (Neandertaler, Rokoko-Dame, Pilot aus der Zukunft usw.) aufeinanderprallen. Kinder und Jugendliche können sich mit Kostüm, Bewegung und Sprache in verschiedene historische Rollen hineindenken und deren Eigenheiten erforschen – ein hervorragendes Mittel zur Ausdrucksschulung und Persönlichkeitsbildung.

Ensemblearbeit und Chorisches Spiel:
Die Vielzahl an Figuren und Begegnungen eignet sich für größere Gruppen. Die strukturierende Idee der „Zeitverwirrung“ erlaubt es, Szenen parallel oder modular zu erarbeiten. Besonders reizvoll: das chorische Sprechen am Ende, wenn die Zeitreisenden verschwinden, kann als gemeinsame rhythmische Gruppenleistung geprobt werden.

Verbindung von Technik und Fantasie:
Die Zeituhr, die Regenbogenfarben, das „kaputte Zeitsystem“ – all das lädt zu kreativen Gestaltungen mit Projektionen, Licht, Klang und Kulissen ein. Schüler:innen können aktiv in Bühnenbild- und Requisitengestaltung eingebunden werden und dabei eigene Ideen zur Darstellung von „Zeit“ entwickeln.

Themen für Reflexion und Unterrichtsgespräche:

  • Was bedeutet „Zeit“ für uns persönlich?
  • Wie verändert sich die Welt im Lauf der Jahrhunderte – und wie sehen wir unsere eigene Zeit?
  • Welche Rolle spielen Erinnerungen, Geschichte und Zukunft?

Impuls für biografisches Arbeiten:
Die Begegnungen mit historischen Figuren geben Anlass, über eigene Herkunft, Wünsche und das Erleben von Vergangenheit und Zukunft nachzudenken. Schüler:innen können eigene kleine Szenen entwerfen, z. B.: „Was würde passieren, wenn eine Figur aus meiner Familiengeschichte in unserer Gegenwart auftaucht?“

Altersstufe:
Ideal für Grundschule und Unterstufe (ca. 3.–6. Klasse), auch für inklusive Gruppen geeignet.