Charaktere: 2 | 2m

Besetzung: 2 Darsteller | Variationen möglich

Spieldauer: 65

Spielalter: Erwachsene, Jugendliche, Kinder

Publikum: Ab 5

Szenen/Akt: 27

Bilder: 2

Tarif: 4

Mindestgebühr/Auff.: 60,00 EUR

Die Augen der Fatima

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Die Augen der Fatima

Zwei fahrende Schauspieler spielen das Märchen von einem gelangweilten bösen König...
Von Andreas Berger

„Die Augen der Fatima“ ist ein komödiantisches Theaterstück, das formal Theater im Theater benutzt.

Die beiden fahrenden Schauspieler Maxi und Fritz bauen auf einer Art Brache ihre Bühne auf. Dabei macht Maxi die Hauptarbeit, während Fritz sich eher seiner Leidenschaft, dem Computerspiel, zuwendet. Das führt zu Streit. Maxi wirft Fritz vor, dass immer sie alle Arbeit machen muss, weil er in ihren Augen jeden möglichen Trick benutzt, ihr die Arbeit zuzuschieben.

Aus diesem Streit heraus beginnen sie, das Stück „Die Augen der Fatima“ zu spielen. Ein gelangweilter König verlangt von den Künstlerinnen und Künstler seines Landes, ihn zu zerstreuen. Er droht ihnen, wenn ihre Kunst ihn nicht befriedigt, sie köpfen zu lassen. Die Marktplatzwächter Ali und Samir bekommen den Auftrag, dies dem Volk bzw. den Künstler bekanntzumachen bekannt zu machen.

Die Forderung des Königs bringt natürlich viel Aufregung, die für manche der Künstler sehr belastend ist. Und tatsächlich, bei der Vorstellung kann eigentlich keiner die Erwartungen erfüllen, so dass alle mit ihrem Tod rechnen müssen. Die Schlange Fatima allerdings schafft es, dank ihrer Fähigkeit zur Hypnose, den König von seinem Vorhaben abzubringen und dadurch alles zum Guten zu wenden. Und Maxi gelingt es am Schluss, dank eines Tricks, dass Fritz diesmal die ganze Arbeit leisten muss.

Immer wieder fallen dabei Maxi und Fritz aus ihren Rollen, weil sie bestimmte Dinge in ihrer Beziehung oder der Rollenverteilung klären müssen.

„Die Augen der Fatima“ ist eine komödiantisches Theaterstück, das Dialogwitz, Musik, tänzerischen Ausdruck, Spannung und spielerische „Paarbeziehungen“ garantiert und Jung und Alt viel Freude bereiten wird. Eine Schauspielerin und ein Schauspieler schlüpfen dabei virtuos in je fünf verschiedene Rollen.


Theaterpädagogische Betrachtung:

„Die Augen der Fatima“ – Theater im Theater mit viel Witz, Musik und Beziehungsspiel

1. Inhalt & Form

Das Stück ist eine gelungene Meta-Theater-Komödie, in der zwei fahrende Schauspieler, Maxi und Fritz, sowohl ihre Alltagsspannungen als auch das Märchen „Die Augen der Fatima“ auf einer improvisierten Bühne spielen. Dabei wird Theater im Theater genutzt, um auf amüsante Weise Themen wie Arbeitsteilung, Partnerschaft, Erwartungen und Rollenbilder zu thematisieren. Der „Bühnen-Alltag“ der beiden durchbricht immer wieder die Märchenhandlung und erzeugt lebendige, humorvolle Brüche.

2. Theaterpädagogisches Potenzial

a) Spielerische Herausforderung

  • Zwei Schauspieler in mehreren Rollen – die Besetzung fordert die Darsteller*innen heraus, schnell zwischen Charakteren zu wechseln und unterschiedliche Ausdrucksformen (Sprechen, Bewegung, Musik, Tanz) zu kombinieren.
  • Die dynamische Mischung aus Improvisation und festem Text fördert Flexibilität und spontane Kreativität.
  • Die „Streit- und Versöhnungsszenen“ zwischen Maxi und Fritz bieten reichlich Raum für authentisches, emotionales Spiel.

b) Inhaltliche Schwerpunkte

  • Thematisiert werden Arbeitsaufteilung, Partnerschaftskonflikte, Verantwortung und Zusammenarbeit, die besonders für Jugendliche und Erwachsene spannend sind.
  • Das Motiv des Königs, der Unterhaltung fordert, reflektiert den Druck auf Künstler*innen und die Bedeutung von Kunst und Freiheit.
  • Die „Hypnose der Schlange Fatima“ als Lösung verweist auf kreative, ungewöhnliche Wege, Konflikte zu lösen.

c) Inszenatorische Möglichkeiten

  • Theater im Theater erlaubt minimalistische Bühnenbilder und Requisiten, viel Spielraum für Fantasie und Improvisation.
  • Die Verbindung von Musik, Tanz und Spiel macht das Stück abwechslungsreich und lebendig.
  • Die Figurenwechsel und Rollenspiele bieten Möglichkeiten für kreative Kostüm- und Maskenarbeit.

3. Pädagogische Schwerpunkte

  • Förderung von Rollenspiel und Szenenwechsel
  • Arbeit an Kommunikation, Streitkultur und Konfliktlösung
  • Entwicklung von spielerischer Leichtigkeit und Improvisationsfähigkeit
  • Bewusstmachen von Rollenbildern und Arbeitsteilung auch im realen Leben
  • Stärkung von Teamarbeit und gegenseitiger Unterstützung

Fazit

„Die Augen der Fatima“ ist ein humorvolles und vielschichtiges Stück, das auf intelligente Weise Theater und Wirklichkeit miteinander verwebt. Es eignet sich ideal für kleine Ensembles, die Lust auf lebendiges, vielgestaltiges Spiel haben und sowohl tänzerische, musikalische als auch spielerische Talente einsetzen wollen. Durch seine Leichtigkeit und den Einbezug von Paarbeziehungen kann es auch gut in theaterpädagogischen Projekten mit Jugendlichen oder Erwachsenen genutzt werden.